Therapieangebot Ergotherapie

Um zu zeigen, welchen Beitrag Ergotherapie zur Entwicklungsförderung leisten kann, möchte ich als Beispiel ein normal entwickeltes Baby heranziehen:

Entwicklung

Im Babyalter geht es in erster Linie darum, den eigenen Körper zu entdecken und sich so selbst wahrzunehmen. Kinder lernen in dieser Zeit, wo der eigene Körper aufhört, was alles zum eigenen Körper gehört. Sie machen Erfahrungen mit der Schwerkraft, gegen die sie sich immer mehr aufrichten. Dabei machen sie wichtige erste Erfahrungen mit dem Gleichgewicht. Weiters machen sie erste Erfahrungen, wie man mit seiner Umgebung in Austausch treten kann. Berührung vermittelt ihnen ständig neue interessante Informationen.
Die drei grundlegenden Wahrnehmungsanteile, der Stellungssinn, die Berührungsempfindung und das Gleichgewicht bilden gemeinsam mit dem Hören, dem Sehen, dem Riechen und dem Schmecken die Basis für viele weitere Erfahrungen.

Ein Beispiel

ein 5 Monate altes Baby hat seine Hände entdeckt. Neugierig greift es nach einer Rassel. Mit Hilfe der Erfahrungen des Stellungssinnes kann es seine Hände so positionieren, dass Greifen möglich wird. Die Berührungsempfindung lässt es Erfahrungen über Gegenstände sammeln. Mit Hilfe des Gleichgewichtssinnes lernt es, den ganzen Körper so auszurichten, dass das Ergreifen eines Gegenstandes nicht dazu führt, die Balance zu verlieren. Das Sehen macht das exakte Greifen möglich und das Geräusch beim Angreifen der Rassel gibt Informationen über den Gegenstand. Mit dem Mund tastet das Baby und erfährt nebenbei Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen.
Diese ersten grundlegenden Wahrnehmungen sind die Grundbausteine, die später für soziale Interaktion, das Erkennen kognitiver Zusammenhänge und emotionale Zufriedenheit notwendig sind.

Der Anteil des Muskeltonus

Damit diese Erfahrungen möglich werden, ist ein gutes intuitives Zusammenspiel der Muskeln notwendig. Für jede Bewegung laufen in unseren Muskeln völlig unbewusste, ständige Wechsel von Anspannung und Entspannung ab. Dieses Zusammenspiel ist hoch komplex und eine geniale Leistung vor allem unseres Kleinhirns. Die Grundspannung der Muskeln eines Menschen wird als Muskeltonus bezeichnet. So führt beispielsweise ein zu niedriger Grundtonus dazu, dass sich ein 5-monatiges Baby weniger bewegt, als andere Kinder desselben Alters. Dadurch werden weniger Gegenstände ertastet, der Stellungssinn und das Gleichgewicht weniger trainiert und so viele wichtige Erfahrungen nicht gemacht.

Wie kann ich helfen?

Kindesentwicklung verläuft natürlich immer individuell und jedes Kind entwickelt je nach Persönlichkeit besondere Stärken, aber es gibt auch immer Bereiche, in denen es nicht so perfekt ist. Das ist soweit völlig normal und nicht jeder soll in allem Experte werden. Dennoch gibt es so etwas wie Mindeststandards, die ein Kind in einem bestimmten Alter jeweils erreicht haben sollte.

Bei Ihrem Baby oder Kleinkind fällt Ihnen vielleicht selbst oder dem Kinderarzt auf, dass es in bestimmter Hinsicht anders ist bzw. sich anders verhält, als gleichaltrige Kinder. Gezielte Förderung, die sehr früh beginnt, kann dem entgegenwirken und Folgeprobleme verhindern.

Bei Kindergartenkindern ist es wichtig, darauf zu achten, dass sie gute Voraussetzungen entwickeln, um später in der Schule gut zurechtzukommen. Die Fähigkeit, sich selbst in angemessener Zeit an- und ausziehen zu können, Regeln einhalten zu können, 

Konzentrationsfähigkeit, feinmotorisches Geschick (Basteln, Schneiden, Stifthaltung,…) sind dabei äußerst wichtig. Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen haben hier sehr gute Vergleichswerte in der Gruppe und sehen aufgrund ihrer Erfahrung möglicherweise Handlungsbedarf bei einzelnen Kindern.

Volksschulkinder (häufig in der 3.Klasse) oder auch noch größere Kinder bemerken meist selbst, dass der erhöhte Schreibaufwand bei ihnen zu Verkrampfungen in der Hand bzw. des ganzen Armes führt und sie Schwierigkeiten dabei haben, mit dem vorgegebenen Tempo mitzuhalten.

Als Erogtherapeutin, Rotatherapeutin und Fachterapeutin für Fein- und Grafomotorik und Sensorische Integrationstherapeutin kann ich dabei helfen, die Entwicklung Ihres Kindes in manchen Bereichen zu beschleunigen, indem ich gezielt die Wahrnehmungserfahrungen und Stimulationen anbiete, die nötig sind, um einen neuen Entwicklungsschritt zu meistern.

Besonders wichtig ist mir stets liebevoll, alltagsrelevant und individuell zu fördern. Kinder müssen da abgeholt werden, wo sie stehen. In einer wertschätzenden Umgebung wird ihnen dabei geholfen, aus sich heraus neue Fähigkeiten zu entwickeln.

Dazu ist es nötig, mit Beobachtung und auch standardisierter Diagnostik genau hinzuschauen, wo Schwächen aber auch Stärken vorhanden sind. Je zielgerichteter eine Förderung erfolgen kann, umso effizienter ist sie. Spiel und Freude am Tun sind die Schlüssel dafür, eigene Motivation zu wecken und zu erarbeiten, was noch fehlt.

Besonders spezialisiert und fortgebildet habe ich mich bisher in folgenden Bereichen:

Rotatherapie

Nahezu jede Bewegung des menschlichen Körpers entsteht durch ein hochkomplexes, harmonisches Zusammenspiel unterschiedlicher Muskelgruppen in einem  idealen Timing.
Damit dies möglich wird, ist es für jeden Muskel unseres Körpers nötig eine Grundspannung inne zu haben, den Muskeltonus. Ein guter Tonus erzeugt eine gute Balance von Anspannung und Entspannung der Muskeln. Er ist notwendig, damit Bewegung fließend und geschmeidig wird.

Kleine Störungen im Gleichgewicht der Bewegungen führen zu Haltungs- und Koordinationsproblemen. Größere Störungen im Gleichgewicht führen entweder zu Schlaffheit (Hypotonus) und Bewegungsarmut oder zu erhöhter Spannung bis zur spastischen Verkrampfung (Hypertonus). Rotatherapie gleicht Körperspannungen aus, um eine gesunde, dynamische Tonusregulation zu erzielen.

Wirksam ist die Rotatherapie vor allem bei:

  • Schreibabys, Stillproblemen, Schlafproblemen
  • Entwicklungsverzögerung
  • ZKS (zentraler Koordinationsstörung)
  • spastischer Bedrohung,
  • Spasmus
  • Haltungsproblemen wie Skoliose, Klumpfuß,
  • Hüftdysplasie

Fachtherapeutin für Fein- & Grafomotorik nach Pauli & Kisch

Mit Hilfe dieses Konzepts kann immer dann, wenn motorische Probleme beim Schreiben/ Zeichnen auftreten, sehr gezielt und schnell geholfen werden. Typischerweise zeigt sich bei betroffenen Kindern eines oder mehrere der unten genannten Symptome:

  • feinmotorische Ungeschicklichkeit
  • fragliche Handdominanz
  • Linkshändigkeit
  • Probleme bei der Entwicklung einer dynamischen und lockeren Stifthaltung
  • sonstige Schreibprobleme (Schmerz bei längerem Schreiben, unleserliche Handschrift, Langsamkeit, etc.)

Sensorische Integrationstherapie nach Jean Ayres

Dieses Konzept stützt sich auf Erkenntnisse aus der Neurologie und der Hirnforschung. Es lässt uns verstehen, warum die 3 Basissinne (Stellungssinn, Berührungsempfindung und das Gleichgewicht) eine so wichtige Grundlage und Voraussetzung für weiteres Lernen darstellen.

Mangelnde Reife in diesen grundlegenden Bereichen der Wahrnehmungsverarbeitung können eine ganze Bandbreite an Schwierigkeiten auslösen, die die Entwicklung zum reifen Schulkind erschweren. Dann ist therapeutische Unterstützung hilfreich, um den altersadäquaten Entwicklungsstand in folgenden Bereichen zu erzielen:

  • allgemeine Schulreife
  • grobmotorische Geschicklichkeit
  • Fähigkeit der Handlungsplanung
  • Fähigkeit der Körperwahrnehmung
  • Fähigkeit der räumlichen Wahrnehmung
  • kognitive Reife
  • emotionale und soziale Reife
  • Konzentrationsfähigkeit
  • feinmotorische Kompetenz und reife Stifthaltung
  • klare Handdominanz

Sie haben weitere Fragen?

Gerne berate ich Sie näher zu den angebotenen Therapieformen. Ich freue mich über Ihre Nachricht!